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215434

Das monadologische Weltmodell

Hans Heinz Holz

pp. 396-453

Abstract

Das Identitatsprinzip, »dass identische Satze währ sind und solche, die einen Widerspruch implizieren, falsch sind«1, reicht für Leibniz aus, um die Struktur aller moglichen Vernunftoperationen anzugeben und damit deren Geltung zu begründen — aber natürlich nur für Vernunftgegenstande = Wesenheiten, die gedacht werden und die zu denken möglich ist; und umgekehrt: Was zu denken moglich ist, ist vernünftig und könnte, rein logisch, auch wirklich sein. Da jedoch die Vernunftwahrheit, ohne jeden Bezug auf Erfahrungsgegenstande, nur die leere Tautologie A = A enthält, bedarf es des zweiten ursprünglichen Prinzips, »dass Mannigfaltiges von mir wahrgenommen wird« (ebd) damit etwas gegeben sei, woran Vernunftoperationen vorgenommen werden können. Die Mannigfaltigkeit ist gefordert, denn wäre der Erfahrung-sinhalt immer nur ein und derselbe, so konnte an ihm nichts unterschieden und also auch nichts als identisch (gegenüber anderem) festgehalten werden. Die logische Kategorie Identitat impliziert ihr Gegenteil Nicht-Identitat.

Publication details

Published in:

Holz Hans Heinz (1997) Einheit und Widerspruch I: Problemgeschichte der Dialektik in der Neuzeit. Stuttgart, Metzler.

Pages: 396-453

DOI: 10.1007/978-3-476-03706-0_17

Full citation:

Holz Hans Heinz (1997) Das monadologische Weltmodell, In: Einheit und Widerspruch I, Stuttgart, Metzler, 396–453.