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Gegenstand und Methode
Am Beispiel der Wissenschaftslehre Max Webers
pp. 187-221
Abstract
Rezeption und Bedeutung des Weber'schen Werkes weisen ein Kuriosum auf: ausgerechnet seine wissenschaftstheoretischen Aufsätze haben ein Maß an Aufmerksamkeit zu erregen vermocht, hinter der die übrigen Arbeiten zurücktreten. An Bekanntheit gleich sind ihnen am ehesten noch die religionssoziologischen, insbesondere »Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus«. Die jedoch sind ihrerseits durch ein deutlich in den Vordergrund gerücktes wissenschaftstheoretisches Interesse bestimmt Niemand wäre über diese Verteilung der Wertschätzung verwunderter gewesen als Weber. Denn Weber war kein Logiker und wollte keiner sein. Zeit seines Lebens hat er sich als bloßer Dilettant auf diesem Gebiet gefühlt. Nur die Not der Verhältnisse veranlaßte ihn, sich mit erkenntnistheoretischen Fragen zu befassen. Auch unter diesem Zwang ging seine Absicht lediglich dahin, das in der Erkenntnistheorie absolut Selbstverständliche in der methodologischen Diskussion der ihm vertrauten Disziplinen: der Nationalökonomie, der Geschichte, Jurisprudenz und schließlich der Soziologie zur Geltung zu bringen.
Publication details
Published in:
Dux Günter, Luckmann Thomas (1974) Sachlichkeit: Festschrift zum achtzigsten Geburtstag von Helmuth Plessner. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.
Pages: 187-221
DOI: 10.1007/978-3-663-14323-9_13
Full citation:
Dux Günter (1974) „Gegenstand und Methode: Am Beispiel der Wissenschaftslehre Max Webers“, In: G. Dux & T. Luckmann (Hrsg.), Sachlichkeit, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 187–221.