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222702

Intergenerationale Scheidungstransmission in Deutschland

Relevanz und Erklärungsansätze

Heike Diefenbach

pp. 117-121

Abstract

Als Scheidungstransmission bezeichnet man die Beobachtung, daß bei Personen, die in ihrer Kindheit oder Jugend die Scheidung ihrer Eltern erlebt haben, eine höhere Wahrscheinlichkeit besteht, daß ihre eigene Ehe geschieden wird, als bei Personen, die während ihrer Kindheit oder Jugend keine Scheidung der elterlichen Ehe erlebt haben. Ein Zusammenhang zwischen der Instabilität der elterlichen Ehe und der Scheidung der Kinder wurde bereits in den 60er Jahren von U.S.-amerikanischen Autoren konstatiert: Vermutet wurde, daß die im Vergleich zu weißen U.S.-Amerikanern höhere Scheidungsrate unter schwarzen U.S.-Amerikanern mit der Tatsache verbunden sei, daß viele Schwarze in zerrütteten Familien aufwachsen (u.a. Bernard 1966; Pettigrew 1964). Empirische Untersuchungen zur Transmissionshypothese aus den 60er und 70er Jahren (u.a. Bumpass & Sweet 1972; Langner & Michael 1963) ergaben einen Zusammenhang zwischen der Instabilität der Elternehe (Trennung oder Scheidung) und dem Scheidungsrisiko der Kinder, der allerdings relativ schwach ist.

Publication details

Published in:

Rehberg Karl-Siegbert (1997) Differenz und Integration: Die Zukunft moderner Gesellschaften: Verhandlungen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie im Oktober 1996 in Dresden Band II: Sektionen, Arbeitsgruppen, Foren, Fedor-Stepun-Tagung. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Pages: 117-121

DOI: 10.1007/978-3-322-83268-9_22

Full citation:

Diefenbach Heike (1997) „Intergenerationale Scheidungstransmission in Deutschland: Relevanz und Erklärungsansätze“, In: K.-S. Rehberg (Hrsg.), Differenz und Integration: Die Zukunft moderner Gesellschaften, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 117–121.